Historische Einblicke und sehenswürdige Bauten der Salzstraße

 

Lambertikirche

 

Die Lambertikirche steht im Kreuzungspunkt der ältesten Straßen der Stadt und ist vermutlich die älteste Pfarrkirche Münsters.

 

Die heutige Hallenkirche entstand in spätgotischem Stil ab 1375. Der romanische Westturm wurde um 1900 durch einen neogotischen Turm ersetzt. An der Südseite des Turmes hängen die drei Käfige, in denen die Leichname der Wiedertäuferanführer nach ihrer Hinrichtung 1536 zur Schau gestellt wurden.

 

Die Dominikanerkirche und die Klostergebäude der Dominikaner

 

Die Dominikanerkirche wurde als barocke Basilika mit zentral eingestellter Tambourkuppel und zwei den Chor flankierenden Türmen zwischen 1705 und 1725 von Lamberti Friedrich von Corfey genau auf halber Höhe der Salzstraße erbaut. Bevor sie im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt wurde, war sie als städtische Gymnasialkirche genutzt worden. Seit 1961 wurde die Dominikanerkirche wiederaufgebaut und wird heute als katholische Universitätskirche genutzt.

 

Auch das Dominikanerkloster blieb von den Bombenangriffen nicht verschont. Es wurde von Lambert Friedrich von Corfey erbaut und brannte am 23. März 1944 aus. 1811 wurde das Kloster im Zuge der Säkularisation aufgehoben.

Von 1819 bis 1912 diente es dem Hauptzollamt und bis 1944 dem Finanz- und Katasteramt als Sitz. Heute befinden sich an dieser Stelle Teile der Bezirksregierung, die Polizeiwache Mitte, die Außenstelle des staatlichen Bauamts Münster und das Sozialgericht.

 

Krameramtshaus am Alten Steinweg 

                       

Der Alte Steinweg war ursprünglich die Straße der Großkaufleute, der Erbmänner, d.h. des münsterischen Stadtadels und der ratsfähigen Geschlechter.

Sie waren zumeist durch Fernhandel reich geworden und hatten bereits seit dem 13. Jahrhundert Landsitze rund um Münster erworben. Von den 24 bedeutendsten Erbmännerfamilien besaßen nahezu die Hälfte Häuser am Alten Steinweg.

Die angesehensten und reichsten Kaufleute, die Kramer, besaßen schon im Mittelalter ihr Gildehaus, das Krameramtshaus. Es steht schräg gegenüber der Lambertikirche am Alten Steinweg und diente zur Repräsentation, als Versammlungs- und auch Lagerhaus.

 

1842 wurde es von der Stadt erworben. Von 1909 bis 1993 wurde das Krameramtshaus in erster Linie als Bücherei genutzt. Seit 1995 birgt es das „Haus der Niederlande“.

Im Verlauf der Verhandlungen zum Westfälischen Frieden wohnten hier die niederländischen Gesandten. Während das Krameramtshaus den Zweiten Weltkrieg nahezu unversehrt überstand, wurden die östlichen Nachbarhäuser beim Angriff am 30. September 1944 weitgehend zerstört. Nach der Trümmerräumung wurde die Fläche zwischen Krameramtshaus und Kiffe-Pavillon als Parkplatz genutzt. Seit 1993 befindet sich an dieser Stelle die neue Stadtbücherei.

Mit ihrer modernen Architektur setzten die Architekten Bolles-Wilson+Partner einen markanten Akzent in der Architektur der Stadt Münster.

 

Erbdrostenhof

                       

Von 1753 bis 1757 errichtete Johann Conrad Schlaun im Auftrag des Erbdrosten Adolph Heidenreich Freiherr zu Vischering ein Bauwerk,das eine architektonische und städtebauliche Meisterleistung darstellt.

 

Auf einem unregelmäßig zugeschnittenen Grundstück plante der Baumeister auf der Grundseite eines Dreiecks einen konkav-konvex geschwungenen Baukörper aus Ziegel- und Werkstein.

Die beiden Schenkel werden von geschwungenen schmiedeeisernen Gittern gebildet und umschließen den Ehrenhof. 

Bis 1947 wurde der Erbdrostenhof nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs notdürftig gesichert. Von den ehemals über dreißig Adelshöfen in der Stadt waren zu Kriegsende die meisten vollständig zerstört. Keiner wurde so originalgetreu wiederaufgebaut wie der Erbdrostenhof an der Salzstraße.

 

Stadtmuseum 

              

Am Ende der Salzstraße wurde 1910/1911 von der alteingesessenen Kaufmannsfamilie Rawe ein Warenhaus in neoklassizistischem Stil gebaut, das nach dem Ausbau zu den modernsten und größten Kaufhäusern Deutschlands gehörte. Theodor Althoff übernahm mit der Firmengruppe Karstadt AG 1930 dieses Haus.

Trotz schwerer Bombentreffer im Zweiten Weltkrieg blieb die charakteristische Schauseite zur Salzstraße hin erhalten. Hinter der Fassade wurde 1989 der Neubau des Stadtmuseums eröffnet. Das Kernstück des Museums ist die Schausammlung im ersten und zweiten Obergeschoss, die einen Überblick über die münsterische Stadtgeschichte bietet. In zahlreichen Sonderausstellungen werden zudem spezielle Themen und Aspekte der münsterischen Kunst- und Kulturgeschichte vorgestellt.

 

Münsters frühere "Drehscheibe"      Der Servatiiplatz

 

 

 

Wo heute der Servatiiplatz liegt, mündete im Mittelalter der für den Handel mit Salz und Eisen wichtige Fernweg aus Soest in die mit Wall, Mauer und Graben befestigte Stadt.

1764 begann man mit der Niederlegung der Befestigungsanlagen. Auf dem ehemaligen Außenwall wurde die bis heute bestehende Promenade angelegt. Anfang der 1890er Jahre wurden die Reste von Gräben, Schanzen und Wällen parkähnlich umgestaltet.

1960 bis 1961 entstand das Gebäude der Iduna-Germania-Versicherungen am Servatiiplatz. Das in das Innere gelegte Stahlbetonskelett ermöglichte die weitgehend aus Glas bestehende transparente Fassadengestaltung. Das Servatiihochhaus mit dem vorgelagerten Pavillon gehörte Anfang der 1960er Jahre zu den bedeutendsten architektonischen Neubauten Münsters.